Supervision in Pflegeeinrichtungen
"Wir haben viel mehr Senioren, denen wir Essen reichen müssen als ihr, deshalb schaffen wir das nicht."
"Wir haben dafür die vielen Demenzkranken, die ständig ausreißen."
"Die Ergo spielt nur mit denen, die noch fit sind."
"Räumt ihr mal bitte besser die Küche auf?"
"Der MDK kommt!!!!"
"Ich musste schon wieder Herr Paul aus der Toilette holen, dass ist aber eure Aufgabe!"
"Wir sind nur die Pflegehelfer. Ihr seid die Fachkräfte. Macht ihr das!"
"Wer hat das neue Pflegebett kaputt gemacht?"
"Wenn nur der Schreibkram nicht wäre! Ich bin Altenpfleger und keine Tippse!"
Kennen Sie das? Schon mal gehört? Na klar. Doch auf meiner Webseite gibt es keinen Ton und keine
Lautstärke, keine Geräusche von Ärger und Zorn. Deshalb ist diese Aufzählung aus dem stationären Dienst
sehr unvollkommen.
Im ambulanten Bereich gibt es noch die Fahrerei im Winter und die Umleitungen, das Zwei-Minuten-zu-früh-da-sein und
Sie-sind-immer-zu-kurz-da, die Debatten über "Sie müssen auch für mich täglich einkaufen" und "Ich brauche Sie SOFORT ...
sofort! Wozu bezahle ich sie denn sonst."
Kurz gesagt: Der ganz alltägliche Kleinkram. Denn Frau Meier kann man nur zu zweit waschen, das Frühstück soll erst
8 Uhr da sein und die Medikamente gehören auch pünktlich dazu. Hinzu kommt die hohe Personalfluktuation
und der Personalmangel.
So ist die Arbeit. Doch nicht immer ist man gleich drauf, das Team zieht mit, der Chef steht hinter seinen Leuten. Nicht immer ist es einfach, geteilten Dienst oder Nachtschichten zu schieben. Und nicht immer steckt man es einfach so weg, wenn einer stirbt. Einer, den man seit Jahren pflegte.
Dem MDK gefällt Supervision, dieses Wort ist ihm bekannt. Allein schon das wäre ein Grund, mal darüber nachzudenken.
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